Vorwort
Die Frage, wie man die Applikations-Logik eines PHP-Scriptes vom Layout trennt, ist unzweifelhaft
eines der am häfigsten diskutierten Themen. Da PHP als
"in HTML eingebettete Scripting-Sprache" angepriesen wird, ergibt sich
nach einigen Projekten in denen man HTML und PHP gemischt hat schnell die Idee,
Funktionalität und Darstellung zu trennen. Dazu kommt, dass in vielen Firmen Applikationsentwickler
und Designer nicht die selbe Person sind. In Konsequenz beginnt die Suche nach einer Template-Lösung.
Als Beispiel: In unserer Firma funktioniert die Entwicklung einer Applikation
wie folgt: Nachdem die Spezifikationen erstellt sind, entwickelt der
Interface Designer einen Prototypen des Interfaces und übergibt dieses
dem Programmierer. Der Programmierer implementiert die Geschäftslogik
in PHP und verwendet den Interface-Prototypen zur Erstellung eines Template-Skeletts.
Danach übergibt der Programmierer die Templates dem HTML/Webseiten-Designer
welcher ihnen den letzten Schliff verleiht. Das Projekt kann mehrfach zwischen
dem Programmieren und dem Designer ausgetauscht werden. Deshalb ist es wichtig,
dass die Trennung von Logik und Design klar stattfindet. Der Programmierer will
sich normalerweise nicht mit HTML herumschlagen müssen und möchte auch
nicht, dass der Designer seinen PHP-Code verändert. Designer selbst
benötigen Konfigurationsdateien, dynamische Blöcke und andere Interface spezifische
Eigenheiten, möchten aber auch nicht direkt mit PHP in Berührung kommen.
Die meisten Template-Engines die heutzutage angeboten werden, bieten eine
rudimentäre Möglichkeit Variablen in einem Template zu ersetzen
und beherschen eine eingeschränkte Funktionalität für dynamische
Blöcke. Unsere Anforderungen forderten jedoch ein wenig mehr. Wir wollten
erreichen, dass sich Programmierer überhaupt nicht um HTML Layouts
kümmern müssen. Dies war aber fast unumgänglich. Wenn ein
Designer zum Beispiel alternierende Farben in einer Tabelle einsetzen wollte,
musste dies vorhergehend mit dem Programmierer abgesprochen werden. Wir wollten
weiter, dass dem Designer Konfigurationsdateien zur Verfügung stünden,
aus denen er Variablen für seine Templates extrahieren kann. Die Liste ist endlos.
Wir begannen 1999 mit der Spezifikation der Template Engine. Nachdem dies
erledigt war, fingen wir an eine Engine in C zu schreiben, die - so hofften
wir - in PHP eingebaut würde. Nach einer hitzigen Debatte darüber
was eine Template Engine können sollte und was nicht, und nachdem wir feststellen
mussten, dass ein paar komplizierte technische Probleme auf uns zukommen
würden, entschlossen wir uns die Template Engine in PHP als Klasse
zu realisieren, damit sie von jederman verwendet und angepasst werden kann.
So schrieben wir also eine Engine, die wir SmartTemplate
nannten (anm: diese Klasse wurde nie veröffentlicht). SmartTemplate
erlaubte uns praktisch alles zu tun was wir uns vorgenommen hatten: normale
Variablen-Ersetzung, Möglichkeiten weitere Templates einzubinden,
Integration von Konfigurationsdateien, Einbetten von PHP-Code, limitierte 'if'-Funktionalität
und eine sehr robuste Implementation von dynamischen Blöcken die
mehrfach verschachtelt werden konnten. All dies wurde mit Regulären Ausdrücken
erledigt und der Sourcecode wurde ziemlich unübersichtlich. Für grössere
Applikationen war die Klasse auch bemerkenswert langsam, da das Parsing bei jedem
Aufruf einer Seite durchlaufen werden musste. Das grösste Problem aber war,
dass der Programmierer das Setup, die Templates und dynamische Blöcke in seinem
PHP-Skript definieren musste. Die nächste Frage war: wie können wir dies
weiter vereinfachen?
Dann kam uns die Idee, aus der schließlich Smarty wurde. Wir wussten
wie schnell PHP-Code ohne den Overhead des Template-Parsing ist. Wir wussten
ebenfalls wie pedantisch PHP aus Sicht eines durchschnittlichen
Designers ist und dass dies mit einer einfacheren Template-Syntax
verborgen werden kann. Was wäre also, wenn wir diese
beiden Stärken vereinten? Smarty war geboren...